Psychische Krankheiten bei Kindern

und plötzlich ist alles anders....

Psychische Krankheiten von Kindern und Jugendlichen zeigen sich häufig plötzlich und unerwartet.

Die ganze Familie ist meistens betroffen, wenn ein Kind oder Jugendlicher eine schwere Psychische Krankheit wie Depression, Ängste, Zwänge oder Essstörungen entwickelt. Es ist eine unfassbar schwere Zeit für die ganze Familie. Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Die Psychische Krankheit steht im Mittelpunkt des Geschehens. Alles andere rückt in den Hintergrund.

Sie suchen Hilfe für ihr Kind bei den Ärzten, kämpfen vielleicht um einen Therapieplatz. Egal um welche Krankheit es sich handelt, sie brauchen alle Unterstützung und Hilfe. Natürlich in erster Linie ihr Kind, aber auch Sie als Eltern. Sie sollten diese schwierige Zeit auch überstehen und gleichzeitig noch stark bleiben um ihrem Kind beizustehen. Eine Balanceakt, der sehr viel Kraft, Mut, Ausdauer und Verständnis braucht.

Warum mein Kind?

Es gibt viele mögliche Gründe für die Psychische Krankheit ihres Kindes.

Die Krankheit - ein Lösungsversuch

Kinder und Jugendliche beschließen nicht ‚einfach mal so‘ eine Depression oder einen Zwang zu entwickeln. Das geschieht ganz langsam und allmählich. Deshalb fällt es zu Beginn auch nicht weiter auf, da viele Symptome am Anfang überspielt oder versteckt werden.

Die Kinder und Jugendlichen befinden sich häufig in einer für sie unlösbaren Situation. Diese kann innerhalb der Familie, der Schule, der Ausbildung oder dem Freundeskreis entstanden sein. Die Psychische Krankheit, die sie unbewusst entwickeln, ist meistens ein ‚Lösungsversuch‘. Unbewusst versucht die Seele eine Lösung zu finden, wie sie der Situation entkommen oder diese überstehen kann.  Die entwickelte Krankheit führt oft dazu, dass der normale Alltag wie Schule, Freunde, Familie nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die Kinder bleiben zuhause. Falls Sie einen Therapieplatz bekommen, wird der Rückzug noch größer. Somit können die Kinder sich dem problematischen Umfeld entziehen. Die Lösung hat funktioniert.

Bindungstrauma der Eltern

Ein anderer Grund warum Kinder Psychische Krankheiten entwickeln ist, dass sie als Baby keine sichere Bindung zu ihren Bezugspersonen aufbauen konnten. Das Bindungs-trauma, Verlusttrauma und Existenztrauma, welche die Eltern selber erlebt haben, haben große Auswirkungen auf ihre Beziehung zu den eigenen Kinder.

Ein Bindungstrauma kann entstehen, wenn ein Baby ständig erfolglos versucht in den, für ihn lebensnotwendigen, engen Kontakt mit seiner Mutter oder Vater zu kommen. Wenn das aber nicht möglich ist, weil die Mutter und/oder der Vater selbst traumatisiert ist, kann sich das Baby nicht sicher binden und kein Vertrauen in sich und seine Umwelt entwickeln . Statt Liebe und Geborgenheit spürt das Kind die Ängste, Wut oder Scham der Bindungsperson und nimmt diese auf. Das Zusammenleben mit der Mutter/Vater wird für das Kind zum Dauerstress. 
Irgendwann wird der Stress zu viel. Der Stress wandert in den Körper und zeigt sich als Krankheit.

So unterstütze ich Sie als Eltern

Familientherapie: Hilfe für die gesamte Familie

Geschützten Raum zum Nachdenken

Die optimale Unterstützung findet Ihr Kind bei einer ambulanten oder stationären Psychotherapie. Optimaler Weise wird die gesamte Familie in die Therapie  mit einbezogen. Das bedeutet, dass auch Sie als Eltern an einigen Therapiesitzungen aktiv daran teilnehmen. Leider ist diese Möglichkeit nicht immer gegeben. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie als Eltern ernsthaft darüber nachdenken, Hilfe in Anspruch zu nehmen und eine Therapie/Beratung zu beginnen.

Gerne unterstütze ich Sie, als Eltern in dieser schwierigen Zeit. In meiner Praxis biete ich Ihnen einen geschützten Raum, der frei ist von Vorwürfen, Schuldzuweisungen oder Anschuldigungen. Hier können Sie sich die Zeit nehmen, um sich wieder zu finden, zu stärken und darüber nachdenken, was da gerade mit Ihrem Kind und Ihrer Familie passiert.

Lösungsansätze finden

Wie bereits beschrieben entwickeln Kinder eine psychische Krankheit nicht aus Bosheit oder weil sie ihre Eltern abstrafen oder ärgern wollen. Es gilt u.a. zu erkennen, für was die Krankheit ‚steht‘.  Was könne Sie als Eltern verändern, um Ihr Kind in dem Heilungsprozess zu begleiten. 

Es geht nicht darum zu klären, wessen Schuld es ist, dass die Erkrankung ausgebrochen ist. Es geht darum Lösungen zu betrachten, die bewirken könnten, dass das Kind die Psychische Krankheit nicht mehr ‚braucht‘, um seine unlösbaren Probleme zu überleben.

Interessanter Weise gibt es tatsächlich Muster, die sich bei den entsprechenden Krankheiten oft wiederholen. So kann hinter einer Zwangserkrankung das Problem der Regulierung der Beziehung zur nahen Bezugsperson stecken. Es geht um Distanz und persönliche Integrität. Oder die Krankheit ist ein Schutz vor negativen Gefühlen, wie Angst, Wut, Trauer, Hilflosigkeit. Sie kann auch ein Entwicklungs-defizit im Bereich Selbstwertgefühl oder sozialer Kompetenz zeigen. 

Hilfe für Ihr Kind finden

Psychotherapie für Kinder

boy, child, dad

Schwere Psychische Krankheiten bei Kindern bedürfen ärztlicher Hilfe. Wichtig ist, dass Sie ihrem Kind die entsprechende ärztliche Unterstützung zukommen lassen. Ihr Kinderarzt oder das Gesundheitsamt helfen Ihnen kompetent den richtigen Ansprechpartner zu finden. Hilfe für ihr Kind finden Sie auch bei den Psychiatrischen Kliniken für Kinder und Jugendliche oder bei einem ‚Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut‘.

Psychiatrischer Krisendienst

In ganz lebensbedrohlichen oder kritischen Situationen finden Sie in Oberbayern rund um die Uhr einen Ansprechpartner bei dem Krisendienst Psychiatrie 0800/655 3000:

Krisendienst Psychiatrie – Wir sind für Sie da (krisendienst-psychiatrie.de)